Die Isolation durchbrechen – Briefe in den Knast!

Um die Gefangenen zu unterstützen könnt ihr neben anderen Aktionen besonders Briefe schreiben und Geld spenden.

UPDATE: Finn ist frei!

Die Briefe für Fifi können sowohl an den Infoladen in Aachen, wie auch an das SSK in Köln (zu Händen des ABC) geschickt werden. Sie werden dann in den Knast weitergeleitet.

Infoladen Aachen

Bismarckstraße 37
52066 Aachen

und

SSK z.H. ABC Fifi

Salierring 37

50677 Köln

Informationen bezüglich Spenden folgen in den kommenden Tagen!

How to: Briefe in den Knast schreiben

Kurzanleitung vom ABC Rhineland: https://abcrhineland.blackblogs.org/briefe-letters/

Wie schreibe ich Gefangenen?“ vom ABC Berlin: http://www.archiv.abc-berlin.net/wie_schreibe_ich_gefangenen.pdf

Gefangenen schreiben“ von der Roten Hilfe: https://www.rote-hilfe.de/aktiv-werden/gefangenen-schreiben

BASICS

Überhaupt schreiben! Auch Weniges oder scheinbar Banales IST ETWAS und verschönert dem Menschen drinnen den Knastalltag. Auch wenn du Angst hast, nicht „das Richtige“ zu schreiben, schreibe trotzdem etwas. Wir kennen die Sorge darüber, dass die eigenen Worte die*den Inhaftierte_n deprimieren könnten. Vielleicht hilft es dir, genau diese Dinge im Brief auch auszudrücken oder dir vorher noch mehr Tips zu holen (zum Beispiel über die oben angegebenen Links).

– Überlege dir, was du schreibst und was nicht. Sei dir bewusst, dass jeder Brief gelesen wird oder zumindest gelesen werden kann. Sei dir bewusst darüber, dass gewisse Inhalte zur Folge haben können, dass der Brief nicht durchkommt. Das Gleiche gilt für Zeichen und Ähnliches, die sich auf dem Brief befinden. Natürlich solltest du auch nichts schreiben, was die*den Gefangenen oder andere Personen in Schwierigkeiten bringen könnte.

– Manchmal wird nur Handgeschriebenes durchgelassen. Um auf Nummer sicher zu gehen, ist es also meistens besser, tatsächlich den Stift zur Hand zu nehmen und auch gedruckte Dinge abzuschreiben.

– Schreib auf den Briefumschlag oder in die Seiten des Briefes, was in dem Briefumschlag alles drin sein sollte. (Zum Beispiel: 2 DinA4 Seiten Brief, 2 Fotos, …) So kann die*der Gefangene eine Rückmeldung geben, ob der ganze Inhalt ankam. Außerdem kannst du die Seiten im Brief durchnummerieren (Seite 1/3, 2/3, … ). Auch kannst du deinen Briefen Nummern geben, zum Beispiel: Brief 1 von Kim, Brief 2 von Kim, … mit dem jeweiligen Datum. So kann die*der Inhaftierte bemerken, wenn nach Brief 2 auf einmal Brief 4 ankommt.

– Dem Briefeschreiben in deinem Alltag einen Platz einrichten. Besorg dir einen Batzen Briefumschläge und Briefmarken (es sei denn, du lebst in der Nähe und kannst den Brief einwerfen). Wenn du an einer schönen Postkarte vorbei läufst – nimm sie mit und schick sie ab. Wenn du gerade an den Menschen denkst – schreib es auf und schick es ab. Wenn du gerade in deinem eigenen Alltag erstickst – stell dir einen Wecker, um dich anzuhalten zum Briefeschreiben!

– Stay tuned! Schau gelegentlich auf die Blogs, um auf dem Laufenden darüber zu bleiben, ob die Personen noch inhaftiert sind, ob es vielleicht veröffentlichte Briefe von Ihnen gibt, usw.

– Dem Brief eine Briefmarke beilegen, sodass die*der Gefangene antworten kann!

FORMALITÄTEN

– Wenn du dem gefangenen Menschen die Möglichkeit geben möchtest, dir zu antworten, beachte Folgendes: Entweder, du gibst (d)eine Adresse direkt als Absender*in an. Oder, da in diesem Fall die Briefe über das Antirep-Team gelenkt werden, lege uns gut sichtbar eine Botschaft in den Brief, falls wir eine Antwort von der gefangenen Person an dich weiterleiten sollen.

Folgende Punkte werden vom Antirep Team übernommen. In anderen Fällen, in denen du Briefe direkt in den Knast schickst, solltest du aber auf Folgendes achten:

– Versieh den Briefumschlag mit einem Eigentumsvorbehalt. Das ist der Versuch, sicher(er) zu stellen, dass Briefe nicht einfach „verschwinden“ und nie ankommen. Hier ist ein Vordruck dafür:

Eigentumsvorbehalt: Dieser Brief bleibt solange Eigentum der*s Absenderin*Absenders, bis er der*dem Gefangenen persönlich ausgehändigt wurde. “Zur Habe Nahme” gilt nicht als persönliche Aushändigung im Sinne des Vorbehalts. Sollte ein Teil des Briefes nicht ausgehändigt werden, so ist dieser und nur dieser Teil unter Angabe der Gründe für die Nichtaushändigung an die*den Absender*in zurückzusenden. Der Rest ist auszuhändigen.

– Schreibe auch eine_n Absender_in drauf. So erhöhen sich die Chancen, dass der Brief, sollte er nicht durchgelassen werden, zurückkommen. Als Absender_in kannst du auch gemeinschaftlich genutzte Orte und Projekte angeben, in diesem Falle zum Beispiel den Infoladen.

INSPIRATION

* Schönes Briefpapier, die alten Diddle Blätter rauskramen, … 😉

* Bilder, Postkarten, Gemaltes, Zeichnungen – alles was die Zelle etwas bunter macht!

* Politische Texte, Berichte über Widerständisches

* Texte von ehemals / zur Zeit Inhaftierten

* Fotos (Bitte dran denken, dass die durchgesehen werden.)

* Sticker (werden öfters nicht durchgelassen)

* Zeitungsartikel (am besten im Brief darauf eingehen, sodass der Artikel im klaren Zusammenhang steht und als Anhang gilt.)

*Songtexte

* Dinge, die den Menschen beschäftigen können: Kreuzwort- und andere Rätsel, Geschichten, Auszüge aus Büchern, Anleitungen zu Sportübungen, Anleitungen für Origami oder anderen Basteleien, Labyrinthe, …

 

*Magazine oder Bücher werden wahrscheinlich nicht durchkommen. Wir versuchen daher, den Gefangenen diese Dinge auf anderen Wegen zukommen zu lassen. Wenn ihr dennoch versuchen wollt, etwas zu schicken, werden wir das auch weiterleiten.

 

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